Corona und die nicht geahnten Gefahren

Ein kurzer Arbeitsweg, der ist manchen nicht mehr wichtig.

Das Büro ist jetzt zu Hause. Corona verändert die Immobiliensuche. Doch die aktuellen Beschränkungen bergen auch Sprengstoff.

Arbeiten, lernen, Zeit totschlagen – alles zu Hause. Seit Monaten sind viele Deutsche häufiger daheim als gewohnt und mancher auch mehr als ihm lieb ist. KITA- und Schulschließungen verstärken den Druck auf die Bewohner zusätzlich. 

Corona hat den Stellenwert der Wohnung erhöht. Ein zusätzliches Zimmer zum Arbeiten, ein Garten zum Durchatmen – danach sehnen sich nun mehr Menschen. Wohnungen werden nach einer aktuellen Untersuchung teurer, Ein- und Zweifamilienhäuser umso mehr, doch die Mieten stagnieren. Vermieter warnen vor Konflikten in manchen Großsiedlungen, gerade weil die Menschen weniger rauskommen. Corona schlägt auf den Immobilienmarkt durch.

In ohnehin belasteten Vierteln könnten sich Nachbarschaftskonflikte verstärken, wähnt der Vermieterverband GdW. Die Coronakrise stelle die soziale Stabilität von Wohnvierteln auf die Probe. „In belasteten Quartieren drohen sich die sozialen Probleme weiter zu verschärfen“, sagte Verbandspräsident Axel Gedaschko.

Sein Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) vertritt vor allem Genossenschaften und städtische Wohnungsunternehmen, aber auch private Branchenriesen wie Vonovia und Deutsche Wohnen. Gemeinsam fordern sie mehr staatliche Quartiersarbeit, also Engagement der Städte und Kommunen in Ihren Wohnquartieren. Sonst seien auch Gewaltausbrüche möglich. Beispiele im Ausland gibt es genug.

Entfliehen können die Menschen dieser Situation kaum, viele Mieter können es sich einfach nicht leisten, wegzuziehen. Auch wenn mittlerweile eine Stagnation bei den Mieten festgestellt werden kann, liegen diese durch den Boom der letzten Jahre noch in teilweise unerreichbaren Höhen.  

Vor allem das Kurzarbeitergeld hält viele Mieter derzeit noch zahlungsfähig, aber zum Erreichen eines Wohnungswechsels mit wahrscheinlich höheren Kosten reicht es hinten und vorne nicht.

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